Die guten Nachrichten kamen mitten in der Nacht: Julian Assange ist frei! Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks hat am Montag, 24. Juni, das Gefängnis Belmarsh in London verlassen. Von dort soll er Berichten zufolge zu den US-amerikanischen Marianneninseln im Pazifik geflogen sein. Assange ist einen Deal mit den US-Behörden eingegangen, der ihm die lang ersehnte Freiheit verschaffen soll.
Am 26. Juni soll er vor einem US-Gericht auf den Marianneninseln erscheinen. Der Deal zwischen Assange und dem US-Justizministerium sieht vor, dass er sich in den USA wegen Spionagevorwürfen schuldig bekennt und zu fünf Jahren Haft verurteilt wird, die er aber in Grossbritannien bereits verbüsst hat. Er soll demnach als freier Mensch in seine Heimat Australien zurückkehren dürfen.
Julian Assanges Entlassung ist ein wichtiger Erfolg für die Meinungs- und Pressefreiheit weltweit. Im Falle einer Auslieferung an die USA hätten ihm 175 Jahre Haft und möglicherweise Folter gedroht.
Der jahrelange Kampf für Assanges Freiheit zahlt sich nun endlich aus: Ohne den Einsatz auf der Strasse und im Netz wäre Assange heute nicht auf dem Weg in die Freiheit. Die Arbeit von Julian Assanges Familie, Aktivist*innen, Journalist*innen und zahlreichen Organisationen weltweit verdient grosse Achtung. Auch Amnesty International hat Julian Assange während Jahren mit zahlreichen Briefaktionen, Petitionen und durch gezielte politische Arbeit unterstützt und wird weiter dafür kämpfen, dass die Meinungs- und Pressefreiheit in Zukunft besser geschützt wird.
Klar ist jedoch: Die USA hätten die Spionagevorwürfe nie erheben dürfen, Assange hätte nie fünf Jahre lang im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert sein dürfen. Wer über Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen berichtet, darf dafür nicht bestraft werden. Die US-Behörden haben ein Exempel an Assange statuiert, weil er angebliche Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt hat, und somit viel Schaden angerichtet.