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Kamerun: Abgeschlossene Briefaktion für 130 Jungen und Männer

Verschwinden von 130 Jungen und Männern ungeklärt

Am 27. Dezember 2014 riegelten kamerunische Sicherheitskräfte im Rahmen einer Fahndungsoperation die Ortschaften Magdeme und Doublé in der Region Extrême-Nord ab und nahmen mehr als 200 Männer und Jungen willkürlich fest. Grund für den Einsatz waren mehrere vorausgegangene Angriffe der bewaffneten Gruppe Boko Haram. In der Nacht starben mindestens 25 Männer in einer provisorischen Zelle der Gendarmerie von Maroua. Der Aufenthaltsort von mindestens 130 Männern und Jungen ist bis heute ungeklärt.

Details

Im Juli 2016 erfuhr Amnesty International von der kamerunischen Regierung, dass bezüglich der 25 Todesfälle in Haft bald ein Verfahren vor dem Militärgericht in Yaoundé beginnen soll. Die Identität der verstorbenen Männer ist nach wie vor nicht öffentlich bekannt. Die Familien der Verstorbenen können in dem Verfahren offenbar als Zivilkläger auftreten.

Über den Aufenthaltsort der etwa 130 verschwundenen Männer und Jungen weiss die Regierung eigenen Angaben zufolge nichts. Es ist davon auszugehen, dass sie Opfer des Verschwindenlassens geworden sind. Amnesty International ist nicht bekannt, dass in ihrem Fall eine Untersuchung eingeleitet worden wäre. Die Familien der Betroffenen appellieren weiterhin an die Behörden, den Verbleib der Verschwundenen preiszugeben, die Identität der im Gewahrsam gestorbenen Männer öffentlich zu machen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Abgeschlossene Briefaktion