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Iran – Briefaktion

Gefangene in Teheran nach israelischen Luftangriffen in Gefahr

Nach den israelischen Luftangriffen sind Hunderte von Gefangenen, darunter viele willkürlich Inhaftierte, aus dem Teheraner Evin-Gefängnis verlegt worden und nun grausamen und unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Sie wurden in überfüllte Gefängnisse verlegt, nachdem die Luftangriffe am 23. Juni Teile des Evin-Gefängnisses zerstört hatten. Die iranischen Behörden verheimlichen das Schicksal bzw. den Verbleib Dutzender weiterer Gefangener. Dies könnte dem Völkerrechtsverbrechen des Verschwindenlassens gleichkommen. Den Verschwundenen drohen Folter und andere Misshandlungen.

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Hunderte von Gefangenen aus dem Teheraner Evin-Gefängnis wurden in andere Gefängnisse in der Provinz Teheran verlegt, wo sie grausamen und unmenschlichen Haftbedingungen ausgesetzt sind. Diese Verlegungen erfolgten, nachdem das israelische Militär am 23. Juni durch gezielte Luftangriffe grosse Teile des Evin-Gefängnisses zerstört hatte. Direkte Angriffe auf zivile Objekte, wie z.B. Gefängnisse, sind schwere Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht. Zum Zeitpunkt der Luftangriffe waren im Evin-Gefängnis Hunderte von Gefangenen untergebracht, darunter zwei Mütter mit Kleinkindern. Die Behörden liessen eine Mutter und ihr Kind frei, verlegten aber die zweite Mutter mit Kind zusammen mit den anderen etwa 70 weiblichen Gefangenen in das Shahr-e Ray-Gefängnis (auch bekannt als Gharchark-Gefängnis). Die weiblichen Gefangenen sind dort in zwei kleinen Räumen und auf einem Korridor untergebracht worden und verfügen nur über zwei Toiletten und zwei Duschen. Rund 180 männliche Gefangene wurden in das Zentralgefängnis der Provinz Teheran (auch als Fashafouyeh-Gefängnis bekannt) verlegt und in vier Zellen mit einer maximalen Gesamtkapazität von 80 Personen untergebracht. Informierten Quellen zufolge durften viele Gefangene ihre Habselig-keiten nicht mitnehmen und wurden in Handschellen und Fussfesseln abgeführt und während der Verlegung geschlagen. Die Zustände in den genannten Gefängnissen sind katastrophal: Starke Überbelegung, die sich durch den neuen Zustrom von Gefangenen noch verschlimmert hat; schmutzige, unzureichende Sanitäranlagen, schlechte Belüftung, Insektenbefall, Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser und ein gravierender Mangel an Schlafmöglichkeiten, der die Gefangenen zwingt, auf dem Boden zu schlafen. Den Gefangenen, einschliesslich älteren Menschen mit gesundheitlichen Problemen, wird eine angemessene medizinische Versorgung verweigert.

Die Behörden weigern sich auch, das Schicksal oder den Aufenthaltsort Dutzender weiterer Gefangener bekanntzugeben, die zum Zeitpunkt der Luftangriffe in den Abteilungen 2A, 209, 240 und 241 des Evin-Gefängnisses inhaftiert waren. Dieses Vorgehen könnte als Verschwindenlassen gelten, das ein Verbrechen nach dem Völkerrecht darstellt. In oben genannten Abteilungen des Evin-Gefängnisses waren Personen inhaftiert, die wegen Verstössen gegen die «nationale Sicherheit» unter Anklage standen und oder verurteilt worden waren. Familien der ehemals in diesen Gefängnisbereichen Inhaftierten befürchten, dass die Gefangenen bei den israelischen Luftangriffen getötet oder verletzt worden sein könnten bzw. jetzt einem erhöhten Risiko von Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt sind. Hunderte von Gefangenen, die von den Ereignissen seit dem 23. Juni betroffen waren, befanden sich in willkürlicher Haft. Zu ihnen gehören Menschenrechtsverteidiger*innen, Teilnehmer*innen an Demonstrationen, Dissident*innen, Angehörige der verfolgten Baha'i-Minderheit und andere Personen, die nur deshalb inhaftiert sind, weil sie ihre Rechte auf freie Meinungsäusserung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit und/oder Religionsfreiheit wahrgenommen haben, sowie Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit und ausländische Staatsangehörige und Personen, die wegen Schulden in Haft sind.

Das Shahr-e Rey-Gefängnis in Varamin, Provinz Teheran, ist seit langem durch grausame und unmenschliche Bedingungen gekennzeichnet. Es handelt sich um eine stillgelegte Hühnerfarm, in der weibliche Gefangene unter extrem überfüllten und unhygienischen Bedingungen festgehalten werden, ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser, angemessener Nahrung, Medizin oder frischer Luft. Amnesty International dokumentiert seit Jahren, dass Gefangene über mit Urin verschmutzte Fussböden, schmutzige Duschen und Toiletten, einen gravierenden Mangel an Schlafstätten und keinen Schutz vor ansteckenden Krankheiten sowie über minderwertiges Essen, das Gesteinspartikel enthält, und salziges, nicht trinkbares Wasser berichten. Am 25. Juni 2025 wurde auf dem Instagram-Account von Sayeh Seydal, einer weiblichen Gefangenen, die aus dem Evin-Gefängnis in das Shahr-e Rey-Gefängnis verlegt wurde, eine Audioaufnahme von ihr aus dem Gefängnis nach ihrer Verlegung veröffentlicht. In der Aufnahme sagte sie: «[Nachdem] die amerikanischen und israelischen Bomben uns nicht getötet haben, haben sie [die iranischen Behörden] uns an einen Ort gebracht, an dem sie uns praktisch töten. Ein Ort, an dem kein Mensch leben sollte. Es [wird] ein langsamer Tod [für uns] sein. Sie haben uns alle in einem Quarantäne-Bereich untergebracht... Es stinkt überall... Es ist, als ob [die iranischen Behörden] mit dieser Behandlung von uns politischen Gefangenen Rache an Israel und den USA nehmen wollen». In einem Medieninterview am 30. Juni berichtete Elhan Taifi, die Tochter von Fariba Kamalabadi, die der verfolgten religiösen Minderheit der Bahai angehört, dass die weiblichen Gefangenen nach ihrer Verlegung aus dem Evin-Gefängnis zwei Tage lang keinen Kontakt zu ihren Familien aufnehmen konnten. Sie erklärte, dass das Gefängnispersonal den Frauen mitteilte, dass sie aufgrund der Überbelegung auf unbestimmte Zeit in der Quarantänestation festgehalten würden, einem Bereich, der in der Regel nur für ein oder zwei Tage genutzt wird, bevor die Gefangenen in andere Abteilungen verlegt werden. Sie wies auch auf schwerwiegende sanitäre Mängel hin, darunter überlaufendes Abwasser in einem Raum, zudem seien die Räume klein und unhygienisch. Diese unmenschlichen Bedingungen im Shahr-e Rey-Gefängnis haben das furchtbare Lage der ehemaligen Evin-Gefangenen weiter verschärft. Mit Blick auf den unerträglichen Druck, der auf den Gefangenen lastet, zitierte Elhan Taifi ihre Mutter mit den Worten: «Ich wünschte, wir wären durch den Raketenangriff gestorben, anstatt so zu leben».

Vor den israelischen Luftangriffen hatten die Gefangenen und ihre Familien Sorge über den mangelnden Schutz der Gefangenen während des Konflikts geäussert und ihre Freilassung gefordert. In einem offenen Brief vom 18. Juni 2025 forderten acht willkürlich inhaftierte Gefangene im Evin-Gefängnis die Oberste Justizautorität auf, das Leben der Gefangenen zu schützen, unter anderem durch die Umsetzung eines Beschlusses des Obersten Justizrats, der die bedingte Freilassung von Gefangenen in Kriegsnotfällen erlaubt. Sie beriefen sich auch auf die iranischen Strafvollzugsvorschriften, in denen es heisst, dass bei Überschreitung einer «inakzeptablen Insassenzahl» (mehr als das Doppelte der Kapazität) oder in «Krisenzeiten wie Naturkatastrophen, unvorhersehbaren Zwischenfällen oder dem Ausbruch gefährlicher Infektionskrankheiten» geeignete Massnahmen ergriffen werden müssen, bis die Notsituation behoben ist. Am 17. Juni 2025 berichtete der persische Dienst der Deutschen Welle, dass der Journalist Abdolreza (Reza) Valizadeh, der willkürlich in der Abteilung 8 des Evin-Gefängnisses inhaftiert war, in einer Nachricht an die Deutsche Welle ähnliche Sorgen äusserte. In seiner Nachricht warnte er, dass ein Luftangriff auf die Abteilung 8 des Gefängnisses Menschenleben gefährden würde, da es dort keine Nottreppe und keine Feuerlöscher gibt. Informierte Quellen berichteten Amnesty International, dass die Abteilung 8 bei den Luftangriffen beschädigt wurde. Die iranischen Behörden haben bekannt gegeben, dass bei den israelischen Luftangriffen auf das Evin-Gefängnis mindestens 79 Menschen getötet wurden, darunter Gefangene, Familienangehörige von Gefangenen und Personal der Gefängnisverwaltung. Ein fünfjähriges Kind wurde zusammen mit seiner Mutter, die im Gefängnis arbeitete, ebenfalls getötet.

Auch im Fashafouyeh-Gefängnis herrschen seit langem grausame und unmenschliche Bedingungen. Seit Jahren berichten die Gefangenen von schwerer Überbelegung und der Verweigerung medizinischer Versorgung. Ein schockierendes Video mit Aufnahmen aus dem Inneren des südlich von Teheran gelegenen Gefängnisses, das der persische Dienst der BBC am 1. Juli 2025 veröffentlichte, zeigt ehemalige Evin-Häftlinge, die auf dem Boden in einem überfüllten Raum schlafen. Als Zeichen der Verzweiflung der Familien, Informationen über ihre Angehörigen zu erhalten, posteten Angehörige von Gefangenen, die noch immer keinen Kontakt zu ihren Familienmitgliedern im Gefängnis hatten, in den Sozialen Medien, dass sie sie in den veröffentlichten Aufnahmen nicht finden konnten. Das Gefängnis trennt nicht zwischen Gefangenen, die wegen gewaltfreier Straftaten schuldig gesprochen wurden, und solchen, die wegen Gewaltdelikten verurteilt wurden, was gegen internationales Recht verstösst, das vorschreibt, dass verschiedene Kategorien von Gefangenen in getrennten Einrichtungen oder Teilen von Einrichtungen untergebracht werden müssen. Am 30. Juni 2025 wurde ein bewegender Brief des Menschenrechtsverteidigers Reza Khandan, eines ehemaligen Evin-Gefangenen, der jetzt im Fashafouyeh-Gefängnis einsitzt, online veröffentlicht. In dem Brief beschreibt er die gewaltsame Verlegung der Gefangenen und die schlimmen Bedingungen in ihrem neuen Gefängnis: «Keiner der verletzten Gefangenen ... wurde in ein Krankenhaus gebracht. Anstatt uns Ruhe, Sicherheit und Heilung zu bringen, ketteten sie [bewaffnete Wärter] uns paarweise aneinander... Sie waren nicht in der Lage, für die grundlegendsten Bedürfnisse der Gefangenen zu sorgen, aber in nur wenigen Stunden hatten sie Tausende von Handschellen, Fusseisen und Mittel zum Fesseln zusammengetragen... Gefangene, die Stunden zuvor noch Verwundete gerettet hatten, wurden nun von Sicherheitskräften mit auf ihren Kopf gerichteten Gewehren ins Visier genommen. Wir haben über 24 Stunden nicht geschlafen und neun Stunden lang hatten wir nicht einmal etwas zu trinken. Seit unserer Ankunft sind nun schon einige Tage vergangen. Noch immer unter dem Trauma des Bombenanschlags und unserer schrecklichen Verlegung leidend, wurden wir mit den harten, chaotischen Bedingungen dieses neuen Gefängnisses konfrontiert. Die Überbelegung, die Unordnung, die mangelnde Hygiene und die Insekten, von denen es in den überfüllten Zellen wimmelt, machen auch den kleinsten Moment der Ruhe unmöglich ...».

Werden Sie aktiv:

Setzen Sie sich für die Gefangenen in Teheran ein: Senden Sie einen Appellbrief
– per Post und posten Sie in den sozialen Medien an die unter ADRESSEN und SOCIAL MEDIA GUIDE angegebene(n) Zielperson(en) und Kontakte.

Frist zum Mitmachen: 4. Oktober 2025.
Schreiben Sie in Persisch, Englisch oder in Ihrer eigenen Sprache.

Briefvorschlag - Deutsch

Sehr geehrter Herr Ejei,

Hunderte von Gefangenen aus dem Teheraner Evin-Gefängnis wurden in andere Gefängnisse in der Provinz Teheran verlegt, wo sie grausamen und unmenschlichen Haftbedingungen ausgesetzt sind. Diese Verlegungen erfolgten, nachdem das israelische Militär am 23. Juni durch gezielte Luftangriffe grosse Teile des Evin-Gefängnisses zerstört hatte. Direkte Angriffe auf zivile Objekte, wie z.B. Gefängnisse, sind schwere Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht. Zum Zeitpunkt der Luftangriffe waren im Evin-Gefängnis Hunderte von Gefangenen untergebracht, darunter zwei Mütter mit Kleinkindern. Die Behörden liessen eine Mutter und ihr Kind frei, verlegten aber die zweite Mutter mit Kind zusammen mit den anderen etwa 70 weiblichen Gefangenen in das Shahr-e Ray-Gefängnis (auch bekannt als Gharchark-Gefängnis). Die weiblichen Gefangenen sind dort in zwei kleinen Räumen und auf einem Korridor untergebracht worden und verfügen nur über zwei Toiletten und zwei Duschen. Rund 180 männliche Gefangene wurden in das Zentralgefängnis der Provinz Teheran (auch als Fashafouyeh-Gefängnis bekannt) verlegt und in vier Zellen mit einer maximalen Gesamtkapazität von 80 Personen untergebracht. Informierten Quellen zufolge durften viele Gefangene ihre Habseligkeiten nicht mitnehmen und wurden in Handschellen und Fussfesseln abgeführt und während der Verlegung geschlagen. Die Zustände in den genannten Gefängnissen sind katastrophal: Starke Überbelegung, die sich durch den neuen Zustrom von Gefangenen noch verschlimmert hat; schmutzige, unzureichende Sanitäranlagen, schlechte Belüftung, Insektenbefall, Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser und ein gravierender Mangel an Schlafmöglichkeiten, der die Gefangenen zwingt, auf dem Boden zu schlafen. Den Gefangenen, einschliesslich älteren Menschen mit gesundheitlichen Problemen, wird eine angemessene medizinische Versorgung verweigert.

Die Behörden weigern sich auch, das Schicksal oder den Aufenthaltsort Dutzender weiterer Gefangener bekanntzugeben, die zum Zeitpunkt der Luftangriffe in den Abteilungen 2A, 209, 240 und 241 des Evin-Gefängnisses inhaftiert waren. Dieses Vorgehen könnte als Verschwindenlassen gelten, das ein Verbrechen nach dem Völkerrecht darstellt. In oben genannten Abteilungen des Evin-Gefängnisses waren Personen inhaftiert, die wegen Verstössen gegen die «nationale Sicherheit» unter Anklage standen und oder verurteilt worden waren. Familien der ehemals in diesen Gefängnisbereichen Inhaftierten befürchten, dass die Gefangenen bei den israelischen Luftangriffen getötet oder verletzt worden sein könnten bzw. jetzt einem erhöhten Risiko von Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt sind. Hunderte von Gefangenen, die von den Ereignissen seit dem 23. Juni betroffen waren, befanden sich in willkürlicher Haft. Zu ihnen gehören Menschenrechtsverteidiger*innen, Teilnehmer*innen an Demonstrationen, Dissident*innen, Angehörige der verfolgten Baha'i-Minderheit und andere Personen, die nur deshalb inhaftiert sind, weil sie ihre Rechte auf freie Meinungsäusserung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit und/oder Religionsfreiheit wahrgenommen haben, sowie Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit und ausländische Staatsangehörige und Personen, die wegen Schulden in Haft sind.

Ich bitte Sie eindringlich, alle willkürlich Inhaftierten freizulassen und die Freilassung anderer Gefangener zu erwägen, darunter Untersuchungshäftlinge und andere, die für eine bedingte Entlassung in Frage kommen.

Ausserdem appelliere ich an Sie, unverzüglich das Schicksal und den Verbleib aller Gefangenen bekannt zu geben, die zum Zeitpunkt der israelischen Luftangriffe am 23. Juni in den Abteilungen 2A, 209, 240 und 241 des Evin-Gefängnisses festgehalten wurden.

Ich bitte Sie, allen Gefangenen Zugang zu ihren Familien und Rechtsbeiständen zu gewähren, sie vor Folter und anderen Misshandlungen zu schützen und alle Massnahmen zu ergreifen, um das Recht auf Leben und Gesundheit aller Gefangenen zu schützen, indem sichergestellt wird, dass verschiedene Kategorien von Gefangenen getrennt untergebracht werden, alle eine angemessene medizinische Versorgung erhalten und im Einklang mit internationalen Standards menschlich behandelt werden.

Bitte erlauben Sie internationalen Beobachter*innen die Durchführung von Gefängnisinspektionen.

Hochachtungsvoll, 
 

Model letter - English

Dear Mr Gholamhossein Mohseni Ejei,

Hundreds of prisoners from Tehran’s Evin prison have been displaced to other prisons with cruel and inhuman conditions in Tehran province after the Israeli military’s deliberate air strikes destroyed large parts of Evin prison through on 23 June. Direct attacks on civilian objects, such as prisons, are serious violations of international humanitarian law. At the time of the air strikes, Evin prison housed hundreds of prisoners, including two mothers with toddlers. The authorities released one mother and child but moved the second pair with the other 70 or so women prisoners to Shahr-e Ray prison (also known as Gharchark prison). The women prisoners were put into two small rooms and a corridor with only two toilets and two showers. Around 180 male prisoners were moved to the Greater Tehran Central Penitentiary (also known as Fashafouyeh prison) and crammed into four rooms with a maximum capacity of 80. According to informed sources, many prisoners were not allowed to gather their belongings and were transferred in handcuffs and shackles while being subjected to beatings. These prisons have dire conditions: severe overcrowding, worsened by the new influx of prisoners; filthy, insufficient bathroom facilities; poor ventilation; insect infestations; lack of food and potable water; and a severe bed shortage forcing prisoners sleep on the floor. Prisoners, including older ones with health conditions, are being denied adequate medical care.

The authorities are also refusing to disclose the fate or whereabouts of dozens of other prisoners who were held in sections 2A, 209, 240 and 241 of Evin prison at the time of the air strikes, which may amount to enforced disappearance, a crime under international law. These sections were used for holding those accused or convicted of «national security» charges. This has raised fears among families that the prisoners may have been killed or injured by the Israeli air strikes or are at heightened risk of torture and other ill-treatment. Hundreds of the prisoners affected by the events since 23 June had been arbitrarily detained. They include human rights defenders; protesters; dissidents; members of the persecuted Baha’i minority; and others detained solely for exercising their rights to freedom of expression, association and assembly and/or freedom of religion; dual and foreign nationals; and those detained for debt.

I urge you to immediately release all prisoners arbitrarily detained and consider releasing other prisoners, especially pre-trial detainees and those eligible for conditional release. I further urge you to immediately disclose the fate and whereabouts of all prisoners who were held in sections 2A, 209, 240 and 241 of Evin prison at the time of the Israeli air strikes on 23 June. I call on you to grant all prisoners access to their families and lawyers, protect them from torture and other ill-treatment and to take all measures to protect the right to life and health of all prisoners, ensuring that different categories of prisoners are held separately, all are given adequate medical care and are treated humanely in line with international standards. Finally, I urge you to allow international monitors to conduct prison inspection visits.

Yours sincerely,
 

Social Media Guide

Targets:

Iran’s Supreme Leader
x/Twitter: @khamenei_ir

The head of the judiciary
Instagram: https://www.instagram.com/ejjei_ir/

Hashtag:
Familien von Opfern und andere Iraner*innen nutzen in den sozialen Medien den folgenden Hashtag, um auf dieses äusserst besorgniserregende Thema aufmerksam zu machen.
Lasst uns ihre Stimmen verstärken, indem wir den Hashtag in unseren Social-Media-Posts verwenden:

#where_is_our_prisoner #زندانی_ما_کجاست

Suggested Tweets:

Iranian authorities must immediately release all prisoners arbitrarily detained in Tehran province. They must urgently consider releasing other prisoners, especially pre-trial detainees & those eligible for conditional release or held for financial debt.

Iranian authorities must immediately reveal the fate and whereabouts of all prisoners who were held in sections 209, 2A, 240 & 241 of Tehran’s Evin prison at the time of the Israeli military’s deadly strikes on the prison on 23 June. #where_is_our_prisoner #زندانی_ما_کجاست

The fate or whereabouts of prisoners from Sections 209, 2A, 240 & 241 of Evin prison remains unknown. Iranian authorities’ refusal to disclose their fate or whereabouts may amount to enforced disappearance, a crime under international law. #where_is_our_prisoner #زندانی_ما_کجاست
 

Adressen

Oberste Justizautorität:
Head of judiciary
Gholamhossein Mohseni Ejei
c/o Embassy of Iran to the United Nations
Chemin du Petit-Saconnex 28
1209 Genève

Instagram: https://www.instagram.com/ejeii_org/


KOPIEN AN

Botschaft der Islamischen Republik Iran
Thunstrasse 68
Postfach 227
3000 Bern 6

Fax: 031 351 56 52
E-Mail: secretariat@iranembassy.ch
Twitter/X: iraninbern



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DRUCKFERTIGE MODELLBRIEFE:
•  MODELLBRIEF DEUTSCH 064/25 (WORD)
•  MODEL LETTER ENGLISH 064/25 (WORD) 

DIESE URGENT ACTION – KOMPLETT ALS WORD-DATEI:
(Seite 1 Hintergrundinformationen, Seite 2 Modellbrief)
•  UA 064/25 – DEUTSCH
•  UA 064/25 – ENGLISH
 

Versandmöglichkeiten und Zielperson(en) siehe: ADRESSEN und SOCIAL MEDIA GUIDE
Verwenden Sie unsere Briefvorschläge oder schreiben Sie in Ihren Worten.
Portokosten für Briefversand: Europa = CHF 1.90 / alle übrigen Länder = CHF 2.50
Weitere Informationen zum Mitmachen bei den Urgent Actions finden Sie hier
 


English version (click on title to open):

Tehran prisoners at risk after Israeli strikes

Hundreds of prisoners, including those arbitrarily detained, from Tehran’s Evin prison are being subjected to cruel and inhuman conditions. They were moved to overcrowded prisons after Israeli air strikes destroyed parts of Evin prison on 23 June. The Iranian authorities are concealing the fate or whereabouts of dozens of other prisoners, which may amount to enforced disappearance, a crime under international law. These prisoners are at risk of torture and other ill-treatment.

Shahr-e Rey prison in Varamin, Tehran province, has long been characterized by cruel and inhuman conditions. It is a disused chicken farm that holds women prisoners in extremely overcrowded and unhygienic conditions, without access to potable water, decent food, medicine or fresh air. For years, Amnesty International has documented prisoners reporting urine-stained floors, filthy showers and bathroom facilities, a severe shortage of beds and the prevalence of contagious diseases, as well as poor quality food containing rock particles and salty, undrinkable water. On 25 June 2025, the Instagram account of Sayeh Seydal, a woman prisoner who was transferred from Evin prison to Shahr-e Rey prison, published an audio recording of her from inside the prison following her transfer. In the recording, she said: «[After] the American and Israeli bombs didn't kill us, they [Iranian authorities] have brought us to a place to practically kill us. A place where no human should live. It [will be] a gradual death [for us]. They left all of us in quarantine…The smell of filth is everywhere... It’s as if [the Iranian authorities] want to take their revenge from Israel and the US on us political prisoners». In a media interview on 30 June, Elhan Taifi, daughter of Fariba Kamalabadi, from the persecuted Baha’i religious minority, reported that women prisoners were unable to contact their families for two days following their transfer from Evin prison. She stated that, due to overcrowding, prison officials informed the women they would be held indefinitely in the quarantine section, an area typically used for just one or two days before detainees are moved to other wards. She also highlighted serious sanitary issues, including sewage overflow in one room, noting that the rooms are small and unhygienic. These inhuman conditions in Shahr-e Rey Prison have intensified the distress of the former Evin prisoners. Referring to the unbearable pressure on detainees, Elhan quoted her mother as saying: «I wish we had died from the missile strike, rather than live in this situation».

The Greater Tehran Penitentiary has also long had cruel and inhuman conditions. For years, prisoners have reported severe overcrowding and the denial of medical care. A shocking video showing footage from inside the Greater Tehran Penitentiary, published by the BBC’s Persian language service on 1 July 2025, shows former Evin prisoners sleeping on the floor in a cramped space. In a sign of the families’ desperation to obtain information about their loved ones, prisoners’ families who have still not been in contact with their loved ones in prison posted on social media that they could not find them in the re-leased footage. The prison does not separate prisoners convicted of non-violent offences from those convicted of violent offences in violation of international law, which requires that different categories of prisoners be kept in separate institutions or parts of institutions. On 30 June 2025, a moving letter from human rights defender Reza Khandan, a former Evin prisoner now in Greater Tehran Penitentiary, was published online. In the letter, he describes the violent transfer of prisoners and the dire conditions in their new prison: «…none of the injured prisoners…were taken to hospital. Instead of bringing calm, safety, and healing, they [armed guards] chained us in pairs…They were incapable of meeting prisoners’ most basic needs, but in just a few hours, they had assembled thousands of handcuffs, leg irons, and tools of repression…Prisoners who had just rescued the wounded hours earlier were now being targeted by security forces, guns pointed at their heads. We [didn’t sleep for] over 24 hours, and for nine hours, we didn’t even have drinking water. It has now been several days since our arrival. Still reeling from the trauma of the bombing and our horrific transfer, we were confronted with the harsh, chaotic conditions of this new prison. The overcrowding, disorganization, lack of hygiene, and insects swarming the packed rooms have made any moment of peace impossible…».

Prior to the Israeli air strikes, prisoners and their families raised concerns about the lack of protection for prisoners during the conflict and called for their release. In an open letter dated 18 June 2025, eight arbitrarily detained prisoners in Evin prison urged the Head of the Judiciary to protect the lives of prisoners, including by implementing a Supreme Judicial Council resolution allowing conditional release of prisoners during wartime emergencies. They also cited Iran’s Prisons Regulations, which state that when a prison population «exceeds an unacceptable level» (more than double capacity) or in times of «crisis such as natural disasters, unforeseeable incidents, or outbreaks of dangerous infectious diseases», appropriate measures must be taken until the emergency situation is resolved. On 17 June 2025, Deutsche Welle Persian, a media outlet based outside Iran, reported that journalist Abdolreza (Reza) Valizadeh, who was arbitrarily imprisoned in section 8 of Evin prison, raised similar concerns in a message to the outlet. His message warned that an air strike on section 8 would endanger lives, as it lacks an emergency staircase and fire extinguishers. Informed sources told Amnesty International that section 8 was damaged during the air strikes. The Iranian authorities have announced that the Israeli air strikes on Evin prison killed at least 79 people, including prisoners, families of prisoners and administrative staff. One five-year-old child was also killed with his mother who worked in the prison.


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