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Mosambik – Briefaktion

Giftanschlag auf Journalistin untersuchen!

Am 27. Juli 2025 teilte die Journalistin Selma Inocência Marivate Amnesty International mit, dass sie den Verdacht habe, im März bei einem arbeitsbedingten Aufenthalt in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo mit Schwermetallen vergiftet worden zu sein. Selma Inocência Marivate kommt aus Mosambik, lebt aber derzeit in Deutschland. Kurz nach ihrer Rückkehr aus Mosambik wurde sie sehr krank und man stellte in ihrem Körper Schwermetalle in medizinisch nicht erklärbarer Konzentration fest. Die Journalistin ist in kritischem Zustand und unterzieht sich derzeit einer intensiven Behandlung zur Blutreinigung. Amnesty International fordert die mosambikanischen Behörden auf, den mutmasslichen Giftanschlag dringend zu untersuchen und Angriffe auf Journalist*innen öffentlich zu verurteilen.

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Die in Deutschland lebende mosambikanische Journalistin Selma Inocência Marivate befürchtet, im März 2025 bei einem arbeitsbedingten Aufenthalt in Maputo möglicherweise mit Schwermetallen vergiftet worden zu sein.

Am 2. März reiste die Journalistin aus Deutschland nach Mosambik, um in der Hauptstadt Maputo eine einwöchige Schulung für Journalist*innen vor Ort zu leiten. Während ihres Aufenthalts hatte sie plötzlich das Gefühl, dass ihre Sicherheit gefährdet sein könnte, was sie dazu veranlasste, das Land früher als geplant am 6. März zu verlassen. Kurz nach ihrer Rückkehr nach Deutschland setzten ernste Gesundheitsprobleme wie Erschöpfung, Muskelschwäche, Übelkeit, Nierenschmerzen und Gleichgewichtsstörungen ein. Nach mehreren ergebnislosen Tests bestätigte eine in Berlin durchgeführte toxikologische Analyse eine Schwermetallvergiftung. In ihrem Blut wurden u. a. Quecksilber, Kadmium, Uran und Thallium festgestellt, teilweise in gefährlich hohen Konzentrationen. In medizinischen Gutachten wurde die Konzentration bestimmter Substanzen als «physiologisch nicht erklärbar» beschrieben.

Selma Inocência Marivate unterzieht sich derzeit einer Chelat-Therapie, was eine Standardbehandlung für akute oder chronische Schwermetallvergiftungen ist. Ihr Zustand ist nach wie vor kritisch und sie kann weder arbeiten noch anderen Interessen nachgehen. Ihr Fall wurde der deutschen Polizei gemeldet, aber da es sehr wahrscheinlich ist, dass die Vergiftung in Mosambik erfolgte, müssen die mosambikanischen Behörden den Fall dringend untersuchen.

Der mutmassliche Giftanschlag auf Selma Inocência Marivate ereignete sich in einer politisch angespannten Zeit in Mosambik. Seit der Verkündung des Ergebnisses der umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahl Ende 2024 wird das Land von Protesten gebeutelt und Kritiker*innen werden bedroht und gewaltsam angegriffen. Von Oktober 2024 bis Februar 2025 wurden bei Protesten Berichten zufolge fast 400 Menschen getötet. Selma Inocência Marivate hat sich offen gegen die Menschenrechtsverletzungen in diesem Zeitraum ausgesprochen. Ihr Fall ist leider kein Einzelfall. Im Dezember 2024 meldete der mosambikanische Aktivist Wilker Dias ebenfalls einen vermuteten Giftanschlag in Maputo, was durch Laborergebnisse untermauert wurde. Er ist Koordinator der DECIDE-Plattform und war eine Woche lang in die Stadt gereist, um an verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Trotz entsprechender Forderungen wurde der Fall nicht untersucht.

Nach den Wahlen im Oktober 2024 kam es in Mosambik zu einer Welle von Protesten gegen das umstrittene Wahlergebnis und für weitere sozioökonomische und politische Forderungen. Die Sicherheitskräfte gingen mit rechtswidriger und exzessiver Gewalt gegen die Demonstrierenden vor. Dies führte Berichten zufolge zu fast 400 Toten, und Tausende Menschen wurden verletzt oder willkürlich festgenommen und inhaftiert. Eine Unter-suchung von Amnesty International ergab, dass die Sicherheitskräfte gegen internationale Menschenrechtsnormen und -standards verstiessen und sowohl Demonstrierende als auch Passant*innen verletzten. Während dieser Zeit und auch danach gerieten insbesondere Oppositionelle und Journalist*innen ins Visier.

Im Januar 2025 fiel der Journalist und Oppositionelle Arlindo Chissale dem Verschwindenlassen zum Opfer. Der 46-Jährige wurde am 7. Januar zum letzten Mal gesehen, als Zeug*innen seiner Familie berichteten, dass Arlindo Chissaler von Angehörigen der Streit- und Sicherheitskräfte aus einem öffentlichen Kleinbus gezerrt, geschlagen und weggebracht wurde. Amnesty International fordert eine Untersuchung des Vorfalls, doch die Behörden haben bisher nicht auf die Forderung reagiert.

Werden Sie aktiv:

Setzen Sie sich für Selma Inocência Marivate ein: Senden Sie einen Appellbrief
– per Post oder E-Mail und posten Sie auch in den sozialen Medien an die unter ADRESSEN und SOCIAL MEDIA GUIDE angegebene(n) Zielperson(en) und Kontakte.

Frist zum Mitmachen: 30. Januar 2026.
Schreiben Sie in Portugiesisch oder in Ihrer eigenen Sprache.

Bitte setzen Sie noch Ihren Namen (oder Initialen) an das Ende der Nachricht. Sie können die Nachricht gerne auch noch anpassen und z.B. den Namen und die Forderungen hervorheben. 

Um zu verhindern, dass die Mails im Spam landen, ist es ratsam, den Betreff zu verändern.
In den ADRESSEN finden Sie noch weitere Kontakte für Kopien.

Briefvorschlag - Deutsch

Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt

Ich bin sehr besorgt angesichts der Berichte, dass auf die in Deutschland lebende mosambikanische Journalistin Selma Inocência Marivate im März 2025 bei einem arbeitsbedingten Aufenthalt in Maputo ein Giftanschlag verübt wurde.

Am 2. März reiste die Journalistin aus Deutschland nach Mosambik, um in der Hauptstadt Maputo eine einwöchige Schulung für Journalist*innen vor Ort zu leiten. Während ihres Aufenthalts hatte sie plötzlich das Gefühl, dass ihre Sicherheit gefährdet sein könnte, was sie dazu veranlasste, das Land früher als geplant am 6. März zu verlassen. Kurz nach ihrer Rückkehr nach Deutschland setzten ernste Gesundheitsprobleme wie Erschöpfung, Muskelschwäche, Übelkeit, Nierenschmerzen und Gleichgewichtsstörungen ein. Nach mehreren ergebnislosen Tests bestätigte eine in Berlin durchgeführte toxikologische Analyse eine Schwermetallvergiftung. In ihrem Blut wurden u. a. Quecksilber, Kadmium, Uran und Thallium festgestellt, teilweise in gefährlich hohen Konzentrationen. In medizinischen Gutachten wurde die Konzentration bestimmter Substanzen als «physiologisch nicht erklärbar» beschrieben.

Selma Inocência Marivate unterzieht sich derzeit einer Chelat-Therapie, was eine Standardbehandlung für akute oder chronische Schwermetallvergiftungen ist. Ihr Zustand ist nach wie vor kritisch und sie kann weder arbeiten noch anderen Interessen nachgehen. Ihr Fall wurde der deutschen Polizei gemeldet, aber da es sehr wahrscheinlich ist, dass die Vergiftung in Mosambik erfolgte, müssen die mosambikanischen Behörden den Fall dringend untersuchen.

Der mutmassliche Giftanschlag auf Selma Inocência Marivate ereignete sich in einer politisch angespannten Zeit in Mosambik. Seit der Verkündung des Ergebnisses der umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahl Ende 2024 wird das Land von Protesten gebeutelt und Kritiker*innen werden bedroht und gewaltsam angegriffen. Von Oktober 2024 bis Februar 2025 wurden bei Protesten Berichten zufolge fast 400 Menschen getötet. Selma Inocência Marivate hat sich offen gegen die Menschenrechtsverletzungen in diesem Zeitraum ausgesprochen.

Sorgen Sie bitte dafür, dass der mutmassliche Giftanschlag auf Selma Inocência Marivate im März 2025 umgehend unabhängig und unparteiisch untersucht wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Ich appelliere zudem an Sie, sich öffentlich gegen Angriffe und Drohungen gegen Journalist*innen und Menschenrechtler*innen in Mosambik auszusprechen und sicherzustellen, dass die Pressefreiheit und allgemein das Recht auf freie Meinungsäusserung geachtet und geschützt werden.

Hochachtungsvoll,
 

Model letter - English

Dear Prosecutor General,

I am writing to express deep concern for Mozambican journalist Selma Inocência Marivate, 42, who on 27 July reported that she may have been the victim of a toxic metal poisoning during a work visit to Maputo, Mozambique in March 2025.

On 2 March, Selma Inocência Marivate travelled from Germany, where she resides and works, to Maputo to facilitate a one-week training for local journalists. While still in Mozambique, she reported sensing that her safety may have been compromised, prompting her to leave the country on 6 March, earlier than planned. Shortly after returning to Germany, she began experiencing serious health issues, including fatigue, muscle weakness, nausea, kidney pain and loss of balance. After several inconclusive tests, a toxicological analysis carried out in Berlin confirmed heavy metal intoxication, including mercury, cadmium, uranium and thallium, some found in dangerously high concentrations. Medical reports described the presence of certain substances as being in «physiologically inexplicable concentrations». Selma Inocência Marivate is currently undergoing chelation therapy, the standard treatment for acute or chronic heavy metal poisoning. She remains in a critical situation, unable to work or pursue her studies. Her case has been reported to German police, but as it is most likely that the suspected poisoning took place in Mozambique, the Mozambican authorities must urgently investigate the case.

Selma Inocência Marivate’s suspected poisoning took place during a politically tense period in Mozambique, marked by post-electoral protests and a pattern of threats and violence against critics. Selma Inocência Marivate has been an outspoken voice against the human rights abuses that took place between October 2024 and February 2025, when nearly 400 people were reportedly killed in Mozambique during protests. Unfortunately, this is not an isolated case. In December 2024, Mozambican activist Wilker Dias, coordinator of the DECIDE Platform, also reported suspected poisoning in Maputo, supported by lab evidence. He too had travelled to the city for one week to attend various public events. Despite public appeals, no investigation was conducted.

I urge you to ensure a prompt, independent and impartial investigation into the suspected poisoning of Selma Inocência Marivate is carried out, with a view to hold those responsible to account. I further urge you to publicly condemn any attacks or threats against journalists and human rights defenders in Mozambique, ensuring that press freedoms and more broadly the right to freedom of expression is respected and protected.

Yours sincerely,
 

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Tag:

Ministry of Justice: 
Facebook account – MJACR

President of Mozambique: 
Facebook Page – Presidente Daniel Chapo
Twitter/X @Daniel_Chapo24

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Mozambique: On 27 July, award-winning Mozambican journalist Selma Inocência Marivate, 42, revealed she may have been poisoned with heavy metals during a work trip to Maputo in March. Shortly after returning to Germany, she developed severe symptoms and remains under intensive treatment.

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Toxicology tests in Berlin confirmed mercury, cadmium, uranium and thallium in her body, some in medically inexplicable concentrations. Selma is now unable to walk without support and is undergoing chelation therapy, the standard treatment for heavy metal poisoning.

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Selma is a fearless voice against injustice in Mozambique. The Mozambican authorities must urgently and impartially investigate this suspected poisoning and condemn all attacks on journalists. #JusticeForSelma #ProtectThePress [Link to UA]

Hashtags:

#JusticeForSelma #ProtectTheJournalists
 

Adressen

Generalstaatsanwalt:
Prosecutor General of the Republic
Américo Julião Letela
Av. Vladimir Lenine nr. 121
Maputo
Mozambique

E-Mail denuncias@pgr.gov.mz


KOPIEN AN

Ministério da Justiça e Assuntos Constitucionais Mateus da Cecília Finiasse Saeze
E-Mail: suporte@mjcr.gov.mz & info@mjcr.gov.mz
Adresse: Av. Zedequias Manganhela, Maputo, Moçambique

President of Mozambique, Mr. Daniel Chapo
E-Mail: gabinetedeimprensa.pr@gmail.com & info@danielchapo.org.mz
Adresse: Av. Julius Nherere, Maputo

Ambassade de la République du Mozambique
Chemin Camille-VIDART 17, 2ème étage
1202 Genève
E-mail: info@missionmozambique.ch



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DRUCKFERTIGE MODELLBRIEFE:
•  MODELLBRIEF DEUTSCH 072/25 (WORD)
•  MODEL LETTER ENGLISH 072/25 (WORD) 

DIESE URGENT ACTION – KOMPLETT ALS WORD-DATEI:
(Seite 1 Hintergrundinformationen, Seite 2 Modellbrief)
•  UA 072/25 – DEUTSCH
•  UA 072/25 – ENGLISH
 

Versandmöglichkeiten und Zielperson(en) siehe: ADRESSEN und SOCIAL MEDIA GUIDE
Verwenden Sie unsere Briefvorschläge oder schreiben Sie in Ihren Worten.
Portokosten für Briefversand: Europa = CHF 1.90 / alle übrigen Länder = CHF 2.50
Weitere Informationen zum Mitmachen bei den Urgent Actions finden Sie hier
 


English version (click on title to open):

Poisining of journalist must be investigated

On 27 July, journalist Selma Inocência Marivate reported to Amnesty International that she suspects she may have been poisoned with heavy metals during a work trip to Maputo, Mozambique’s capital, in March 2025. Shortly after returning to Germany, where she currently lives and works, she became very unwell and later tested positive for heavy metal substances in medically inexplicable concentrations. Selma Inocência Marivate is in a critical state as she undergoes intensive treatment to clear her blood of the toxic metals. Amnesty International calls on the Mozambican authorities to urgently investigate the suspected poisoning and publicly condemn attacks against journalists.

In the aftermath of Mozambique’s October 2024 general elections, the country experienced an unprecedented wave of protests to contest election results and other socioeconomic and political grievances, which were met with unlawful and excessive use of force by security forces. The violent crackdown reportedly resulted in the death of nearly 400 people, while thousands more were injured or subjected to arbitrary arrest and detention. An investigation by Amnesty International found that security forces acted in violation of international human rights law and standards, inflicting harm on not only protesters but also bystanders. During and after this period of heightened tension, opposition members and journalists were particularly targeted.

In January 2025, journalist and opposition member Arlindo Chissale, 46, was forcibly disappeared. He has not been seen since 7 January 2025. Witnesses told his family that they saw him being pulled from a public minibus, beaten, and taken away by individuals believed to be members of the defence and security forces. Amnesty International called for an investigation into his disappearance, to date there has been no response from the Mozambican authorities.


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