Der ugandisch-südafrikanische Staatsbürger Robert Lugya Kayingo wurde willkürlich festgenommen und ist seither «verschwunden». Er ist Anwalt und seit Januar 2025 Vorsitzender der ugandischen Oppositionspartei Ugandan Federal Alliance. Am Morgen des 17. Juli landete sein Flug aus Südafrika, wo er mit seiner Familie lebt, auf dem Flughafen Entebbe. Er war nach Uganda zurückgekehrt, um am Begräbnis seines Onkels teilzunehmen. Nach der Landung wurde er willkürlich von Angehörigen der Einwanderungsbehörde festgenommen, die ihn später an unbekannte Sicherheitskräfte einer nicht genannten Behörde übergaben. Die Sicherheitskräfte wiesen sich weder aus, noch präsentierten sie einen Haftbefehl oder gaben einen Grund für seine Festnahme an. Robert Lugya Kayingo konnte seine Familie gegen 17 Uhr des gleichen Tages telefonisch über seine Festnahme informieren. Seither hat niemand mehr von ihm gehört. Am 17. Juli 2025 suchte seine Familie die Polizeiwache am Flughafen Entebbe auf, um sich nach seinem Verbleib zu erkundigen. Die Polizei gab jedoch an, keine Unterlagen zu Robert Lugya Kayingos Festnahme finden zu können.
Am 23. Juli reichte seine Familie einen Antrag auf Haftprüfung beim Hohen Gericht von Uganda ein. Am 24. Juli er-schienen die Beklagten in dem Verfahren – der Generalstaatsanwalt, der Generalinspekteur der Polizei, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und die Direktion des Geheimdienstes (DIS) – jedoch nicht vor Gericht. Bei dem Gerichts-termin am 31. Juli erklärte die Staatsanwaltschaft, dass die in dem Antrag genannten Behörden Robert Lugya Kayingo nicht in Gewahrsam hätten, aber nach ihm suchen würden.
Robert Lugya Kayingo scheint wegen seiner derzeitigen Position als Vorsitzender einer oppositionellen Partei ins Visier der ugandischen Behörden geraten zu sein. Dies verstösst gegen seine Rechte auf freie Meinungsäusserung und Vereinigungsfreiheit. Er ist Opfer des Verschwindenlassens und seine Sicherheit dadurch unmittelbar gefährdet.