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Marokko

Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen hat verheerende Auswirkungen

Ein neuer Bericht von Amnesty dokumentiert, wie die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Marokko verheerende Folgen für Frauen und Mädchen hat.

Details

Laut den neuen Bericht von Amnesty «My life is ruined: The need to decriminalize abortion in Morocco» kommt der marokkanische Staat seinen Verpflichtungen nicht nach, zugängliche, erschwingliche und qualitativ hochwertige Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, einschliesslich Schwangerschaftsabbrüchen, zu gewährleisten. Dadurch werden Frauen und Mädchen in gefährliche Situationen gezwungen und ihre Menschenrechte werden verletzt, so Amnesty International heute.

Unter Androhung von Gefängnisstrafen sind viele gezwungen, heimlich gefährliche Methoden zum Schwangerschaftsabbruch anzuwenden. Diejenigen, die keinen Erfolg haben, werden gezwungen, die Schwangerschaft auszutragen. Dabei laufen zusätzlich Gefahr, aufgrund von Gesetzen, die sexuelle Beziehungen ausserhalb der Ehe unter Strafe stellen, strafrechtlich verfolgt zu werden, was soziale Ausgrenzung und Armut noch verschärft, während sie gleichzeitig die schmerzhaften Folgen gescheiterter Schwangerschaftsabbruch-Versuche ertragen müssen.

Der Bericht enthält Interviews mit 33 Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführten oder durchführen wollten, sowie weitere Interviews mit marokkanischen NGOs, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen, und mit Jurist*innen und Mediziner*innen. Obwohl im März und November 2023 sowie im Jänner 2024 marokkanischen Behörden die Ergebnisse des Berichts vorgestellt und um eine Stellungnahme zur Aufnahme in den Bericht gebeten wurde, lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch keine Antworten vor. Der Bericht wird zusammen mit einer Kampagne veröffentlicht, die die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Marokko fordert.