Hinrichtungen
Amnesty International hat 2024 1518 Hinrichtungen in 15 Ländern verzeichnet, was ein Anstieg um 32 Prozent ist im Vergleich zu den 1153 bekannten Hinrichtungen 2023. Dies ist die höchste Zahl, die Amnesty International seit 2015 erfasst hat. Damals wurden 1634 Hinrichtungen registriert.
Verstoss gegen internationales Recht
Todesurteile
Abschaffung der Todesstrafe
Ende 2024 hatten 113 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Insgesamt 145 Länder hatten die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft.
Zum ersten Mal stimmten mehr als zwei Drittel aller Uno-Mitgliedsstaaten zugunsten einer Resolution der UN-Generalversammlung für ein Moratorium für die Anwendung der Todesstrafe.
Nord- und Südamerika
Die USA waren im 16. Jahr in Folge das einzige Land in der Region, das Hinrichtungen vollstreckt. Trinidad und Tobago und die USA waren die beiden einzigen Länder in Nord- und Südamerika, von denen bekannt ist, dass sie neue Todesurteile verhängten.
Asien-Pazifik
Der asiatisch-pazifische Raum war nach wie vor die Region mit den meisten Hinrichtungen weltweit. Von fünf Ländern im asiatisch-pazifischen Raum (Afghanistan, China, Nordkorea, Singapur und Vietnam) war bekannt, dass sie 2024 Hinrichtungen vollstreckt haben. 2023 waren es noch sechs Länder.
Europa und Zentralasien
Belarus ist nach wie vor das einzige Land in Europa, das die Todesstrafe anwendet. Dort wurde am 24. Juni 2024 der deutsche Staatsbürger Rico Krieger zum Tode verurteilt. Er wurde am 30. Juli begnadigt.
Russland und Tadschikistan hielten sich auch weiterhin an die jeweiligen Hinrichtungsmoratorien.
Naher Osten und Nordafrika
Die Zahl der in Nahost und Nordafrika verzeichneten Hinrichtungen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent an, von 1073 im Jahr 2023 auf 1442 im Jahr 2024. Damit wurden 369 Personen mehr in der Region hingerichtet als 2023.
Afrika südlich der Sahara
Die Zahl der registrierten Hinrichtungen und Todesurteile in der Region sank um rund zehn Prozent.