Die Todesstrafe schreckt vor Verbrechen ab und macht die Gesellschaft sicherer.
Es gibt keine überzeugenden Beweise, dass die Todesstrafe abschreckender wirkt als andere Strafen.
In Kanada war die Mordrate im Jahr 2008 weniger als halb so hoch wie 1976, als die Todesstrafe dort abgeschafft wurde.
In einer 35 Jahre umfassenden Studie wurde Honkong, wo es keine Todesstrafe gibt, mit Singapur verglichen. Singapur hat etwa dieselbe Bevölkerungsdichte und vollstreckt regelmässig Todesurteile. Die Todesstrafe hat aber kaum einen Effekt auf die Verbrechensrate.
Die Todesstrafe ist ein wirksames Mittel, um terroristische Angriffe zu vermeiden.
Die Androhung einer Hinrichtung schreckt kaum Personen ab, die bereit sind, für politische oder ideologische Ziele zu töten und zu verletzen.
Einige Anti-Terror-Expert*innen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Hingerichteten als Märtyrer*innen betrachtet werden; deren Glorifizierung dient der Mobilisierung für ihre Ideologie und ihre Organisation.
Bewaffnete Widerstandsgruppen benutzen die Todesstrafe auch als Rechtfertigung für Vergeltungsmassnahmen, womit sich die Gewaltspirale weiter dreht.
Die Todesstrafe ist legitim, solange sie von der Bevölkerung unterstützt wird.
Die Geschichte ist durchzogen von Menschenrechtsverletzungen, die durch eine Bevölkerungsmehrheit unterstützt wurden – auf die man im Nachhinein jedoch mit Schrecken zurückblickt.
Sklaverei, die sogenannte Rassentrennung und Lynchmorde wurden alle von den Gesellschaften unterstützt, in welchen sie stattfaden, und waren dennoch massive Menschenrechtsverletzungen. Es ist die Pflicht der Regierungen, die Rechte aller Individuen zu schützen. Auch wenn das manchmal heisst, dies gegen die Ansicht der Mehrheit zu tun.
Ausserdem kann sich die öffentliche Meinung ändern, je nach politischer Führung und je nachdem ob die Bevölkerung objektive Informationen über die Todesstrafe erhält.
Alle Hingerichteten sind schuldig, schwere Verbrechen begangen zu haben.
Weltweit werden jährlich Hunderte von Menschen aufgrund unfairer Verhandlungen hingerichtet. Zum Beispiel werden «Geständnisse» unter Folter erpresst, der Zugang zu anwaltschaftlicher oder rechtlicher Hilfe verweigert.
Gerade bei den Ländern China, Iran und Irak, die am häufigsten Hinrichtungen durchführen, bestehen grosse Zweifel an der Gerechtigkeit ihres Justizsystems.
Die Entlassungen von 200 Todeskandidat*innen in den USA seit 1973 zeigen, dass sich das Justizsystem immer irren kann – egal, wie viele juristische Hürden aufgebaut werden. So lange Menschen Fehler machen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Unschuldige hingerichtet werden.
«Rache ist nicht die Antwort. Die Antwort liegt in der Verringerung der Gewalt, nicht in der Verursachung weiterer Todesfälle.»
Es sind die Hinterbliebenen von Mordopfern, die die Todesstrafe verlangen.
In der weltweiten Bewegung gegen die Todesstrafe sind viele Menschen aktiv, die durch Gewaltverbrechen Angehörige verloren haben oder selber Opfer von Gewalt wurden. Aus ethischen oder religiösen Gründen möchten sie jedoch nicht, dass in «ihrem Namen» die Todesstrafe ausgesprochen wird. In den USA sind das Organisationen wie die «Familien von Mordopfern für Menschenrechte» (Murder Victims’ Families for Human Rights), welche die Bewegung gegen die Todesstrafe anführen.